Antikonzeption

Trotz der heutigen großen Auswahl: es gibt kein Verhütungsmittel, das für alle gleich gut passen würde. Die Ansprüche, Lebensumstände und Prioritäten jeder Frau, jedes Mannes und jeden Paares sind immer unterschiedlich.

Es gibt hormonelle und nicht-hormonelle Verhütungsmethoden, Langzeitmethoden, Barrieremethoden und "natürliche" Methoden, Methoden mit mehr oder weniger Eingriffe in den weiblichen Körper, mit mehr oder weniger gesundheitlichen Risiken.

Während sich die ganze Auswahl um Verhütungsmethoden für Frauen drehen, gibt es für den Mann weiterhin nur das Kondom, um sich aktiv zu schützen.

Frauenarzt Verhütung

Informationen

Verhütungsarten


Bei Ihrer Suche nach der für Sie am besten passenden Verhütungsmethode können unsere Informationstexte hilfreich sein. Natürlich können Sie aber auch gerne ein persönliches Beratungsgespräch in unserer Praxis vereinbaren.

Pille

Die herkömmliche Pille (Kombinationspräparat) verhindert den Eisprung durch eine Mischung aus Östrogenen und Gestagenen. Bei Einphasenpräparaten bleibt das Mischverhältnis über den Einnahmezeitraum konstant, bei Zweiphasen- und Dreiphasenpräparate ändert es sich, um besser dem weiblichen Zyklus zu entsprechen (Pearl-Index: 0,1-0,9).

Die Mikropille ist einer herkömmlichen Pille ähnlich, hat allerdings einen geringeren Östrogengehalt (Pearl-Index: 0,2-0,5).

Minipille

Die Minipille enthält nur niedrig dosierte Gestagene und bewirkt, dass ein Schleimpfropf vor dem Muttermund gebildet wird. Sie muss deshalb nach einem strengen Zeitplan eingenommen werden. Außerdem wird sie jeden Tag im Monat ohne Unterbrechung genommen (Pearl-Index: 0,15-3).

Hormonspirale

Die Hormonspirale wirkt ca. 3 – 5 Jahre. Der Pearl-Index* liegt bei 0,16 %. Sie besteht aus einem kleinen Stäbchen, das mit einem T-förmigen Kunststoffteil verbunden ist. Er wird in die Gebärmutter eingesetzt. Vorteile: Periodenblutung wird meist kürzer, schwächer und weniger schmerzhaft, teilweise bleibt sie sogar ganz aus. Jede 5. Frau hat nach einem Jahr keine Blutung mehr. Auch geeignet in der Stillzeit und in den Wechseljahren. Nachteil: In den ersten 6 Monaten evtl. unregelmäßige Schmierblutungen.

* Pearl-Index: Die Sicherheit eines Verhütungsmittels wird an seiner Versagerquote, dem Pearl-Index, gemessen. Ein Pearl-Index von 1 bedeutet, dass 1 von 100 Frauen, die diese Methode anwenden, innerhalb eines Jahres schwanger wird.

Hormonstäbchen

Wie die Dreimonatsspritze enthält es nur Gestagene, die langsam abgegeben werden. Als Hauptwirkung verhindert es den monatlichen Eisprung, außerdem verdickt es den Schleim im Gebärmutterhals. Sein Empfängnisschutz ist sehr sicher und hält über drei Jahre. Das 3-4 Zentimeter lange und 2 Millimeter dünne Stäbchen wird vom Frauenarzt unter die Haut geschoben, und zwar an der Innenseite eines Oberarms (Pearl-Index: 0,1-0,9).

Verhütungsring

Der Verhütungsring ist ähnlich wie die Pille eine hormonelle Methode der Schwangerschaftsverhütung. Der weiche Kunststoffring hat einen Durchmesser von 54 mm. Er wird wie ein Tampon in die Scheide eingeführt, wo er kontinuierlich Hormone freisetzt. Nach 21 Tagen wird der Vaginalring entfernt. Es folgt eine siebentägige Pause, in der es normalerweise zur Regelblutung kommt. Nach sieben Tagen kann der nächste Vaginalring eingesetzt werden. Die Hauptwirkung des Vaginalrings besteht darin, dass der monatliche Eisprung verhindert wird. Die Wirkung entfaltet sich über die Hormone, die von dem Vaginalring freigesetzt werden und über die Scheide ins Blut gelangen (Pearl-Index: 0,65).

Hormonpflaster

Das 4,5 x 4,5 cm große, hautfarbene Hormonpflaster gibt sein Östrogen-Gestagen-Gemisch kontinuierlich über die Haut in den Körper ab und verhindert so den monatlichen Eisprung. Es wird auf Po, Oberarm, Bauch oder oberen Rücken geklebt und wöchentlich gewechselt. Wie bei der herkömmlichen Pille folgt nach drei Wochen eine Woche Pause (Pearl-Index: 0,88; bei übergewichtigen Frauen schlechter).

3-Monats-Spritze

Die Depot-Spritze ist ein Langzeitverhütungsmittel. Es enthält das Hormon Gestagen in hoher Dosis und hemmt den Eisprung über einen Zeitraum von etwa 8 bis 12 Wochen. Es wird alle drei Monate vom Frauenarzt in den Oberarm- oder Gesäßmuskel gespritzt. Die 3-Monats-Spritze kann zu Gewichtszunahme, Stimmungsveränderungen und Lustlosigkeit führen. Die Hormone können sich negativ auf die Knochendichte auswirken. Meistens werden die Monatsblutungen unregelmäßig. Bei manchen Frauen bleibt die monatliche Blutung ganz aus. Es können Schmierblutungen, selten auch starke Dauerblutungen auftreten, die eine Ausschabung nötig machen. Die Nebenwirkungen dauern so lange an wie die Wirkung der Spritze. Nach dem Absetzen des Mittels kann es Monate (bis Jahre) dauern, bis sich der Zyklus wieder einstellt. Bei einigen Krankheiten (z.B. Zuckerkrankheit, Bluthochdruck, Gelbsucht, Venenentzündungen) darf die Spritze nicht angewandt werden (Pearl-Index: 0,2-0,5).

Kupferspirale

Die Spirale wirkt 3-5 Jahre. Der Pearl-Index* liegt bei 0,9-3,0 %. Sie besteht aus einem kleinen, zarten, meist T-förmigen Plastikkörper, dessen senkrechter Arm mit einem feinen Kupfer-Silber-Draht umwickelt ist. Sie wird in die Gebärmutter eingesetzt. Vorteile: dauerhafte, bequeme Verhütung, kein Eingriff in den Hormonhaushalt, in der Stillzeit geeignet. Nachteile: Evtl. stärkere, schmerzhaftere Periodenblutung, gering erhöhtes Entzündungsrisiko.

Kondom

Das Kondom ist ein hauchdünner Gummischutz, der vor dem Geschlechtsverkehr über den steifen Penis gezogen wird. Das Kondom ist das einzige Verhütungsmittel für Männer. Es verhindert Schwangerschaften und bietet Schutz vor vielen sexuell übertragbaren Krankheiten. Der Samenerguss wird aufgefangen und gelangt nicht in die Scheide. Nach dem Orgasmus muss der Penis aus der Scheide gezogen werden, bevor die Erektion nachlässt. Damit das Kondom nicht abrutscht und keine Samenflüssigkeit austritt, muss es beim Herausziehen am Penisansatz festgehalten werden. Richtige Anwendung und gute Qualität sind entscheidend für die hohe Zuverlässigkeit des Kondoms. Bei der gleichzeitigen Anwendung von Gleitmitteln sollten nur öl- und fettfreie, d.h. in der Regel wasserlösliche Präparate angewendet werden, die für diesen Zweck vorgesehen sind. Öl- und fetthaltige Cremes - wie z.B. Vaseline - können das Gummi angreifen. Salben zur Behandlung von Scheideninfektionen können ebenfalls auch auf Öl- und Fettbasis hergestellt und deshalb ungeeignet für den gleichzeitigen Gebrauch mit Kondomen sein (Pearl-Index 2-12).

Diaphragma

Das Diaphragma ist ein Mittel der Empfängnisverhütung für die Frau, das ohne Hormone auskommt. Es muss bei jedem Verkehr angewandt werden. Möglich ist auch eine Anwendung nur in der fruchtbaren Zeit, die Sie mit Hilfe der Fruchtbarkeitswahrnehmung ermitteln. Das Diaphragma sollte von einer erfahrenen Fachkraft angepasst werden, dabei wird die jeweils richtige Größe ermittelt. Das Diaphragma muss gemeinsam mit einem Verhütungsgel benutzt werden. Nach Auftragen des Gels auf das Diaphragma, wird es vor dem Geschlechtsverkehr in die Scheide eingeführt. Dort wirkt es wie eine Barriere. Der Penis des Mannes hat so keinen direkten Kontakt mit dem Muttermund und die Samen können nicht aufsteigen, um eine Eizelle zu befruchten. Das Diaphragma kann bis zu zwei Stunden, aber auch eine Minute vor dem Geschlechtsverkehr eingeführt werden. Vor wiederholtem Verkehr muss nochmals eine zusätzliche Portion Gel mit einem Applikator in die Scheide eingeführt werden. Nach dem (letzten) Verkehr muss das Diaphragma noch mindestens 8 Stunden in der Scheide bleiben. Richtig angepasst und eingesetzt, spürt es weder die Frau noch ihr Partner. Die Haltbarkeit des Diaphragmas wird mit ein bis zwei Jahren angegeben, abhängig von der Häufigkeit der Benutzung und der Pflege. Häufiges Auskochen verkürzt die Haltbarkeit (Pearl-Index 1-4).

Kupferkette

Die Kupferkette wird von einem Frauenarzt in die Gebärmutter der Frau eingelegt. Sie besteht aus vier oder sechs kleinen Kupferzylindern, die wie bei einer Perlenkette auf einen Nylonfaden aufgezogen sind. Der Nylonfaden wird mit einem Knoten etwa ein Zentimeter tief in der Muskulatur der Gebärmutterwand verankert. Der Hersteller gibt eine Liegedauer von 5 Jahren an. Die Wirkungsweise der Kupferkette entspricht der der Kupferspirale (Pearl-Index 0,05-0,3).

Scheidenzäpfchen

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Gels

Verhütungsgels und Cremes sollten immer zusammen mit einer Barrieremethode (Diaphragma oder Verhütungskappe) benutzt werden. Im Gegensatz zu den meisten Schaumzäpfchen greifen sie Latex nicht an. Verhütungsgels gibt es in verschiedenen Zusammensetzungen:

  • Produkte auf Milchsäure- oder Zitronensäurebasis:

    Sie vermindern die Spermienbeweglichkeit (Zitronensäure) oder machen die Spermien unbeweglich (Milchsäure). Nonoxinol-haltige Präparate greifen die Spermienköpfe an und machen sie damit befruchtungsunfähig (spermizid). Ein weiteres Produkt enthält den Wirkstoff Benzalkoniumchlorid. Der Stoff wirkt spermizid und wird in anderen Anwendungsgebieten als Konservierungsstoff verwendet. Über Nebenwirkungen und gesundheitliche Risiken liegen uns derzeit keine wissenschaftlichen Erkenntnisse vor. Durch eine Studie wurde belegt, dass die Verhütungssicherheit des Diaphragmas mit spermizidfreiem Gel im Vergleich zu nonoxinolhaltigem Gel gleich hoch ist. Daher kann diese Anwendung ohne Bedenken empfohlen werden

  • Produkte auf Milchsäure- beziehungsweise Zitronensäurebasis:

    Sie sind nebenwirkungsärmer als Nonoxynol haltige Präparate. Sie können sich bei Frauen mit häufigen Pilzinfektionen positiv auswirken. Bei Nonoxinol haltigen Produkten (selten bei den anderen Produkten) verspüren einige Frauen nach dem Einführen des Mittels ein Wärmegefühl und/oder ein unangenehmes Brennen, ausgelöst durch eine Schleimhautreizung. Manche Frauen berichten bei häufiger Anwendung über eine erhöhte Reizbarkeit und Verletzungsanfälligkeit der Scheidenschleimhaut. Die eingesetzten Chemikalien können auch allergische Reaktionen auslösen. Das gilt für Frauen und Männer.

Verhütungsgels schützen nicht wirksam vor sexuell übertragbaren Krankheiten. Laut einer Studie der Vereinten Nationen (UN) infizieren sich Frauen, die chemische Verhütungsmittel mit dem Wirkstoff Nonoxinol-9 benutzen, deutlich häufiger mit HIV.

Schwämmchen

Er ist klein, rund, aus Polyurethanschaum und durchtränkt mit einer samenabtötenden Substanz. Er ist einfach zu handhaben und wird ähnlich wie ein Tampon in die Scheide geschoben. Dort kann er bis zu 24 Stunden bleiben, auch bei mehrmaligem Geschlechtsverkehr (Pearl-Index 5-10).

Temperaturmessung

Die Basaltemperatur (basale Temperatur) ist die morgendliche Aufwachtemperatur vor jeder körperlichen Aktivität, die unmittelbar nach dem Erwachen, bestenfalls immer zur gleichen Zeit gemessen wird. Diese Basaltemperatur kann dann in einem Zyklusblatt dokumentiert und nach festen Regeln ausgewertet werden, um die unfruchtbaren und fruchtbaren Tage voneinander abzugrenzen und den Eisprung zu ermitteln (Pearl-Index 0,6-3,5).

Beobachtung des Zyklus

Die Kalendermethode nach Knaus und Ogino beruht auf der Berechnung des Eisprungs und damit Eingrenzung der drum herum liegenden durchschnittlich 8-9 fruchtbaren Tage (12-16 Tage vor dem Menstruationsbeginn). In dieser Zeit wird dann auf Geschlechtsverkehr verzichtet (Pearl-Index 9).

Coitus interruptus

Seit dem Altertum bekannte und unsicherste Methode ist der Coitus interruptus, bei dem der Mann den Penis kurz vor dem Samenerguss aus der Scheide zieht (Pearl-Index: 4-18).

Bei der Hormon- und Temperaturmessung mittels Mikrocomputer (z.B. Persona®) werden die Hormonkonzentration im Urin oder die Temperatur am Morgen (Basaltemperatur) bestimmt und daraus die fruchtbaren Tage berechnet. Wie bei der Kalendermethode wird dann in dieser Zeit auf Sex verzichtet.

Sterilisation Frau

Bei der Sterilisation der Frau werden in der Regel in Vollnarkose über eine Bauchspiegelung die Eileiter verschlossen oder seltener teilweise oder ganz entfernt. Nach dem Eingriff gelangt die Eizelle nur bis zur Unterbrechungsstelle und wird von der Schleimhaut des Eileiters aufgenommen. Sie kann sich nicht mehr mit einer Samenzelle vereinigen. Der Eingriff wird in der Regel ambulant bei einem Facharzt für Gynäkologie, einem operativen Zentrum oder in einer Klinik durchgeführt. Die sexuelle Erlebnisfähigkeit verändert sich nicht. Im Verlauf der Operation können (selten) Komplikationen auftreten, wie Narkosezwischenfälle, innere Blutung, Verletzung des Darms usw. Der Eingriff ist endgültig und bedeutet den Verzicht auf leibliche Kinder. Versuche, ihn wieder rückgängig zu machen, sind schwierig, die Erfolgschancen gering. Nach der Sterilisation kann in seltenen Fällen eine Störung in der Hormonproduktion der Eierstöcke auftreten.

Sterilisation Mann

Bei diesem operativen Eingriff werden die beiden Samenleiter durchtrennt, so dass keine Samenzellen mehr in den Samenerguss gelangen können. Da die Samenleiter direkt unter der Haut des Hodensacks liegen, kann die Sterilisation von einem Arzt für Urologie oder Chirurgie ambulant und unter örtlicher Betäubung durchgeführt werden. Ein Klinikaufenthalt ist in der Regel nicht erforderlich. Die sexuelle Erlebnisfähigkeit, Erektion und Orgasmus mit Samenerguss sind weiterhin möglich. Der Eingriff bedeutet einen endgültigen Verzicht auf leibliche Kinder. Versuche, den Eingriff rückgängig zu machen, sind nicht immer erfolgreich. War der Entschluss zur Sterilisation nicht ausgereift, können seelische Probleme auftreten und zu Potenzstörungen führen.